Bolivien - kurzer landeskundlicher Überblick

Lage - Fläche -Einwohnerzahl

Bolivien liegt im auf dem südamerikanischen Kontinent. Mit einer Fläche von 1.098.581 km², ist Bolivien ungefähr zweimal so groß wie Spanien.

 

 

 

 Die Nachbarländer sind im Westen Peru und Chile, im Süden Paraguay und Argentinien und im Osten Brasilien.Mit einer Fläche von 1.098.581 km², ist Bolivien

Es leben etwa 9 Millionen Menschen in Bolivien. Fast zwei Drittel der Einwohner sind Indigenas, d.h. Nachfahren der Ureinwohner, die schon vor der Eroberung durch die Spanier dort lebten. Die größten Indigena-Gruppen sind die Aymara und die Quechua. Auf Grund des schnellen Bevölkerungswachstums ist sind 34% der Menschen jünger als 15 Jahre.
Mehr zu den Einwohnern Boliviens...

 

 

 

 

 

Die Hauptstadt Boliviens heißt Sucre. Bekannter ist jedoch La Paz. Hier hat die Regierung ihren Sitz. Weitere Große Städte sind Santa Cruz, Cochabamba und El Alto.

Die Landschaft Boliviens ist außerordentlich vielfältig. Der gesamt Westen ist gebirgig. Zwei große und weit auseinander liegenden Ketten der Anden durchziehen diese Region. Die Gipfel erreichen Höhen bis zu 6.500 m. Zwischen diesen beiden Gebirgsketten liegt das zentrale Hochland, der 3.000 bis 4.000 m hohe Altiplano.
Der gesamt Osten ist teilweise hügeliges Tiefland. Das ist einmal das trocken und heiße Grasland im mittleren und südlichen Westen und zum anderen das Amazonastiefland im Nordwesten.

 

Klima

Obwohl Bolivien komplett in den tropischen Breiten liegt, ist das Klima in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich, die Spanne reicht vom Tropenklima in der Tiefebene bis zum Polarklima in den höchsten Gegenden der Anden. Die Temperaturen hängen weitestgehend von der Höhe ab und verändern sich saisonal nur wenig.

Geschichte

Kartoffelanbau zur Zeit der spanischen Eroberung

Bolivien wurde von verschiedenen Kulturen besiedelt, die wichtigste war die Zivilisation von Tiahuanaco. Es wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde Bolivien, reich an Silbervorkommen, Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809, aber Bolivien blieb spanische Kolonie, bis es 1825 von Simón Bolívar befreit wurde, nach dem es später benannt wurde. Nach einer kurzen Union mit Peru wurde Bolivien völlig unabhängig.

 

 

 

 

Gebietsverluste Boliviens nach http://www.sjsu.edu/faculty/watkins/bolivia.htm

Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts verlor Bolivien in Kriegen mit Chile, Brasilien und Paraguay fast die Hälfte seines Territoriums.

Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert, gab es in Bolivien im 20. Jahrhundert Revolutionen und militärische Staatsstreiche. Eine Militärjunta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.

Im Oktober 2003 kam es zu breiten Unruhen mit dem Charakter eines Volksaufstands, als Gewerkschaften gegen den Ausverkauf des wichtigen Bodenschatzes Erdgas an US-amerikanische Konzerne protestierten und Streiks organisierten.

Im Juni 2005 führten soziale Unruhen zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa. Wochenlange Streiks und Straßenblockaden zwangen ihn zu diesem Schritt, angesichts der Tatsache, dass die Versorgungslage in der Hauptstadt prekär wurde. Am 1. Mai 2006 verstaatlichte der am 18. Dezember 2005 neu gewählte Präsident und gleichzeitiger Führer der cocaleros Evo Morales die Erdgasindustrie des Landes. Morales erfüllte mit diesem international heftig umstrittenen Schritt seine Wahlversprechen gegenüber der indigenen Bevölkerung.
Zeittafel zur Geschichte Boliviens...

Wirtschaft

Obwohl Bolivien außerordentlich viele natürliche Reichtümer besitzt (z.B Erze, Erdgas und holzreiche Wälder), ist es eines der ärmsten Länder der Welt. Eine eigene Industrie, die die einheimischen Rohstoffe verarbeitet gibt es kaum. Viele Menschen sind arbeitslos oder gehen einer Beschäftigung nach, die sie kaum ernährt. Viele Kinder arbeiten schon von kleinauf, zum Beispiel als Schuhputzer, als Sammler in den Paranusswäldern, als Einpackhelfer im Supermarkt.

Von großer Bedeutung im landwirtschaftlichen Bereich ist der Anbau von Coca. Die Blätter des Cocastrauches werden in den Hochebenen der Anden schon seit tausenden von Jahren als Heil - und Nahrungsergänzungsmittel. Das Kauen der Cocablätter hilft, Hunger, Kälte und Müdigkeit zu ertragen. Doch aus den Blättern wird in den Urwaldlabors Boliviens und Kolumbiens Kokain hergestellt, das von dort noch Nordamerika oder nach Europa geschmuggelt wird.

Kultur

Die bolivianische Kultur reflektiert die Vielfalt der 35 Ethnien des Landes, die unter den unterschiedlichsten klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen leben und entsprechend unterschiedliche Mythen, Riten, Textilien, Rhythmen und Tänze entwickelt haben.
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